Mordslieder
...über abgründige Poesie
und giftige Leidenschaft

Westdeutsche Zeitung 12/2003
Rein musikalisch drauflos getötet

Chansonette Britta Kungney sang „Mordslieder“

LANGENFELD (KV). Die dunkle Schönheit windet sich in ihrem schwarzen Umhang, lasziv schimmern Lack und Leder darunter hervor. Ein schwacher Lichtkegel trifft die unheimliche Lady, die Grablichter vor sich aufstellt.
Fehlt jetzt nur noch, dass mächtige Eckzähne aus ihrem Mund herausschnellen und Britta Kungney hat für den ersten Schauer auf den Rücker der über 100 Besucher im Schaustall gesorgt. Doch soweit kommt es nicht. Stattdessen stimmt der vermeintliche Vamp Lieder an. Und was für welche!

Passend zum Weihnachtsfest die Bescherung: „Nagelbrett und Daumenschrauben lehren das Kind ans Christkind glauben.“ (...)
Niemand kommt hier lebendig wieder raus. Es sei denn, er ist der Komplize am Piano (Frank Scholzen). Ansonsten streckt die Grazie jeden nieder, wenn es sein muss, auch in Uniform oder Putzfrauenkittel. Kungneys Verwandlungsfähigkeit scheint schier unerschöpflich.
Ebenso wie ihr Talent, Dialekte nachzuahmen. Manchmal wäre weniger Direktes mehr, würde eine Andeutung auch für Schenkelklopfer sorgen. Aber wer braucht die schon bei dieser Dauerspannung.

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